Du willst wissen, ob Du da überhaupt ein Profil brauchst? Und was die Punkte sind, die für oder gegen das jeweilige Netzwerk sprechen? Und warum ich als jahrelang hartnäckiger Verweigerer jetzt auch bei LinkedIn bin? Dann bist Du hier genau richtig!
- Warum Du dabei sein solltest
- Was sind die Gründe aus betrieblicher Sicht?
- Was spricht aus Deiner Sicht dafür?
- Wer hat in welcher Runde die Oberhand?
- Noch ist keiner am Boden
- Warum ich jetzt auch bei LinkedIn bin?
Warum Du dabei sein solltest
Alle Bewerbungs- und Karriereratgeber empfehlen: Mach Dich sichtbar in den Karriere-Netzwerken wie Xing und LinkedIn! Das gilt auch für angehende Absolvent*innen der meisten Studienfächer. Warum? Weil diese Netzwerke zunehmend als Rekrutierungskanal genutzt werden.
(Daneben wurden in den vergangenen Jahren viele weiteren Funktionen für den B2B-Sektor, also Geschäfte Business to Business bzw. zwischen Firmen, ergänzt. U.a. für Werbung, Leadgenerierung, Newsletter, Content Marketing etc. – die Funktionalitäten jenseits der Rekrutierung stehen in diesem Artikel nicht im Fokus.)
Was sind die Gründe aus betrieblicher Sicht?
Vor einigen Jahren noch undenkbar – für viele Personalprofis heutzutage Teil des Alltags: die aktive Suche nach geeigneten Kandidaten bei Xing, LinkedIn oder kleineren Plattformen (–> Zum Beispiel hier beschreibt eine Recruiterin was sie tut). Oft unterstützen schon Algorithmen bei der Identifikation geeigneter Profile und bei der Vorauswahl.
Die Kandidatinnen können einfach angesprochen werden. Integrierte Tools bieten den Recruitern die Möglichkeit, die Bewerberdaten mit einem Klick in ihre Systeme zu laden. Die Unternehmen können sich als Arbeitgeber selbst auf speziellen Seiten darstellen.
Der zusätzliche Aufwand, der notwendig wurde, weil sich immer weniger passende Kandidat*innen auf ausgeschriebene Stellen bewerben, kann also über die Einbindung der Karrierenetzwerke wieder etwas verkleinert werden. (Was sich diese Netzwerke natürlich bezahlen lassen)
Was spricht aus Deiner Sicht dafür?
Ganz einfach: Vieles wird auch für Dich als einfacher. Du hast bereits mit einem kostenlosen Basiszugang immer eine Bewerbungs-Anzeige für Dich als Person geschaltet.
Und weil immer mehr Personalprofis in diesen Netzwerken suchen, steigt auch die Wahrscheinlichkeit eines Treffers! (Wie Du die Sichtbarkeit Deines Profils erhöst, erkläre ich Dir bald in einem weiteren Artikel)
Plus: Du kannst Dich bequem auf ausgeschriebene Stellen bewerben. Zunehmend geht das auch per One-click-Bewerbung, bei der einfach Deine Profildaten in eine Bewerbung überführt werden.
Wer hat in welcher Runde die Oberhand?
Beide Netzwerke nehmen für sich in Anspruch, das bessere zu sein. Natürlich. Es gibt eingefleischte Xing-Fans und überzeugte LinkedIn-Supporter.
Doch fragen mich viele Studierende, was denn nun genau für Linkedin spricht und was für Xing als Rekrutierungplattform? Wo sollen sie sich ihr Profil anlegen? In der folgenden Tabelle stelle ich eine Auswahl an Pro- und Contra-Argumente für beide Plattformen aus Studierendensicht vor:
Kategorie (hier: Boxrunde) | ||
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Herkunft | Deutschland (Zentrale in Hamburg) | USA, gehört mittlerweile zu Microsoft |
Fokus | Regional auf den D-A-CH Raum, also Deutschland, Österreich, Schweiz | Global (Teilnehmer aus über 200 Ländern) |
Nutzerzahlen | ca. 19 Millionen (im D-A-CH Raum) | ca. 16 Millionen im D-A-CH Raum (von global ca. 766 Millionen) |
Zielgruppe | Akademiker*innen und Führungskräfte | Akademiker*innen und Führungskräfte |
Sprache | Deutsch | Deutsch, oft auch Englisch |
Basiskosten für Studierende / Kandidat*innen | Kostenfreier Basiszugang | Kostenfreier Basiszugang |
Premiumfunktionen erhöhen die Sichtbarkeit Deines Profils und den Zugang zu Topjobs, sind aber für Studierende eher nicht zu empfehlen | Projobs-Paket für >25,- / Monat | Premium Career für > 25,- / Monat |
Recruiting-Funktionen für Unternehmen | Großes Portfolio an Rekrutierungs-Instrumenten, in Summe ähnliche Funktionen | Großes Portfolio an verschiedenen Recruiting Tools, in Summe ähnliche Funktionen |
Nutzung durch Recruiting-Profis | Stark insb. von Unternehmen im D-A-CH Raum | Global sehr stark, zunehmend im D-A-CH Raum |
Usability für Kandidat*innen | angenehm | angenehm |
Vergleich: Xing vs. LinkedIn
Noch ist keiner am Boden
Der Boxkampf ist also weiterhin in vollem Gange. Status heute: punktgleich. Wenn Du zwischen beiden Netzwerken auswählen möchtest, musst Du Dich selber entscheiden:
- Willst Du eher einen Job in Deutschland bzw. bei Unternehmen mit einem Fokus auf die D-A-CH Region? Dann ist Xing vollkommen in Ordnung.
- Möchtest Du Deine Chancen bei internationaler operierenden Firmen bzw. für eine internationale Karriere erhöhen? Dann solltest Du eher LinkedIn benutzen.
Im Zweifel schaust Du Dir beide Netzwerke einmal an, die Basiszugänge sind kostenfrei. Frage dazu gerne auch Bekannte oder Freunde, die schon etwas länger im Beruf sind.
Übrigens: Niemand verbietet Dir, beide Karrierenetzwerke parallel zu nutzen und somit Deine Chancen zu maximieren. Was mich zu meinem letzten Punkt bringt:
Warum ich jetzt auch bei LinkedIn bin?
Xing alleine hat für mich viele Jahre funktioniert. Ich habe über viele Jahre weg verschiedene Karriereoptionen dadurch gehabt und u.a. meinen derzeitigen Job dort gefunden. Jahrelang habe ich Einladungen von nationalen und internationalen Kontakten zu LinkedIn ignoriert, stur getrotzt. Warum also etwas ändern?
Weil mich mein geschätzter Beirat aus erfahrenen Führungskräften und Expert*innen im Personalmanagement (Wer das ist? Klicke hier!) in einer konzertierten Aktion überrumpelt dazu überredet überzeugt hat. Keine Chance, meine alte Linie beizubehalten!
Also: Welcome LinkedIn in meinem Berufsleben. Und Xing: Dir bleibe ich natürlich weiterhin treu.
Ecki
Nicht zu vergessen ist – Linkedin ist viel bunter und man kann viel mehr Zeit dort lassen. Der feed erscheint mir voller da.
Johannes Kirch
Danke für Deinen Kommentar! Da müsste man natürlich prüfen, inwieweit das für das Recruiting eine Rolle spielt, dass es bei LinkedIn anscheinend mehr Möglichkeiten und Informationen aus verschiedenen Quellen gibt. Meiner Erfahrung nach ist vieles davon auch Werbung. Aber wenn das die Talente auf die Seite zieht und dazu bringt, ihr Profil zu schärfen, dann finden die Recruiter sie vielleicht auch leichter da?