Du hast ein paar Studienfächer im Bachelor im Kontext Wirtschaftswissenschaften im Auge, die Du interessant findest. Aber Du kannst Dich noch nicht entscheiden zwischen einem eher generalistischen und einem eher spezialisierten Studienfach?
Dann bist Du hier genau richtig!
Seit vielen Jahren der Klassiker: Das eher generalistisch ausgerichtete Studium der Betriebswirtschaftslehre. In den letzten Jahren sind aufgrund der hohen Nachfrage seitens der Wirtschaft aber auch der Studierenden zusätzlich aber immer mehr eigenständige Spezialisierungen entstanden.
Zum Beispiel kann man sich von Anfang an auf Branchen spezialisieren, für die man sich besonders interessiert: unter anderem Modemanagement, Immobilienwirtschaft, Gesundheitsmanagement, Medienmanagement, …
Aber auch auf einzelne wichtige Funktionen innerhalb der Organisationen kann man sich spezialisieren: z.B. den Bereich Personalmanagement.
Diese Spezialisierungen lehnen sich an den normalen Bachelor Betriebswirtschaft an, haben aber einen deutlichen Schwerpunkt und dadurch auch weniger wirtschaftliche Breitenfächer.
Das führt auf der einen Seite zu mehr Vielfalt und Auswahlmöglichkeiten bei der Studienwahl. Auf der anderen Seite beobachte ich aber in Beratungsgesprächen auch immer wieder Unsicherheiten bei den Studieninteressierten.
Was spricht also für und gegen ein eher generalistisches oder spezialisiertes Erststudium im Kontext Betriebswirtschaftslehre?
Vor- und Nachteile eines eher generalistischen Wirtschaftsstudiums
Vorteile | Nachteile |
Breitere Ausbildung über ein großes Spektrum der betrieblichen Vorgänge | Studieren von Inhalten, die für den Studierenden nicht interessant sind, kann dazu führen, dass die Motivation sinkt |
Blick über den Tellerrand der eigenen Interessen | Oft nur 2 oder 3 vertiefende Module, daher wenig Einblicke in die für einen wirklich interessanten Themen |
Man entdeckt hier ggf. neue Interessen | Insgesamt weniger Praxisbezug in Branche / Vertiefungsgebiet |
Entscheidung für Spezialisierung später, wenn man ein paar Einblicke in das Thema Management hatte | Einarbeitung / Passung im ersten Jobs kleiner, Einarbeitung dauert länger |
Schwerpunktsetzung kann später durch einen spezialisierten Master nachgeholt werden | Falls man sich die Spezialisierung durch einen anschließenden Master holt: deutlich längere Zeit, bis man im Job ist und Geld verdient |
Vor- und Nachteile eines eher spezialisierten Wirtschaftsstudiums
Vorteile | Nachteile | |
Von Anfang an hoher Fokus auf das Vertiefungsthema | Man „verpasst“ ggf. Inhalte eines generellen Studiums, die einen vielleicht interessiert hätten | |
Theoretische und praktische Inhalte aus den Bereichen der Wirtschaft, die einen wirklich interessieren | Man könnte später rausfinden, dass die Vertiefung doch nichts für einen ist (kommt in der Praxis aber nur sehr selten vor) | |
Wissenschaftliche Arbeiten wie Hausarbeiten oder die Bachelorarbeit können sich immer mit der gewünschten Branche beschäftigen, so dass die Motivation oft höher bleibt | Meist ist ein problemloser Wechsel in eine andere Vertiefung möglich, man hat aber ggf. ein oder zwei Module umsonst studiert | |
Praxisnetzwerk der Professor*innen ist oft dichter in der Branche / Vertiefung | In der Praxis gibt es ab und zu Fälle von Studierenden, die nach einem Spezialisierungsstudium doch in eine andere Branche wechseln, bspw. aus der Tourismuswirtschaft in eine Tätigkeit im Personalmanagement | |
Das ermöglicht den Studierenden Praxiserfahrungen von Anfang an in betreffender Branche / Funktion | Der Einstieg in eine neue Vertiefung kann dann anfangs etwas fordernder sein und dauert ggf. länger | |
Höhere Chance, bereits während des Studiums ein Netzwerk in der erwünschten Funktion zu knüpfen | Ggf. fehlen einem Einblicke in andere Wirtschaftsbereiche, die man ggf. dann später nachholen muss | |
Hohe Attraktivität auf dem spezifischen Areitsmarkt in der Branche bdeutet einen schnellen Berufseinstieg |
Zusammenfassung
Im Endeffekt lässt sich sagen: Ein eher generelles Studium eignet sich für Studierende, die noch wenig Überblick über die Wirtschaft haben und für sich noch keine Zielbranche / Zielfunktion gefunden haben.
Ein spezialisiertes Studium ist die beste Wahl für Studierende, die schon wissen, was bzw. wohin sie wollen. Der Berufseinstieg in die Zielbranche bzw. Funktion gelingt dabei meist schon über Praxisphasen während des Studiums.
Fazit: Es gibt für beide Studienformen Pro- und Kontra-Argumente. Daher solltest Du vorher gut abwägen, was am besten zu Deinem Karrierewunsch passt.
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